Fachbeiträge zu Deerhounds

Gebaut für seine Arbeit

Pat Aird schreibt über die Notwendigkeit von korrektem Schulterbau

Uebersetzt von E. Bühler

Ich wurde gefragt, etwas über den Bau der Schulter zu schreiben, aber beim Nachdenken darüber entschied ich, da die Mechanismen und Techniken schon gut dokumentiert sind, aufzuzeigen warum, meiner Meinung nach ein Deerhound gute Schulterwinkelung haben sollte.

Wie der Name des Hundes sagt: eines Deerhounds ursprüngliche Bestimmung war, Hirsche zu jagen, den schottischen Red Deer. Aufgrund alter Drucke und Zeichnungen war das Gelände auf dem zu jagen war extrem rauh, bestehend aus Hügeln und Moorland. Damit es möglich war, die Distanzen in diesem Gelände zu überwinden musste ein Hund einen korrekten Körperbau, Gleichgewicht, Kraft und Stärke aufweisen. Gute Füsse, Knochen und Muskeln waren nötig für die Ausdauer, die es braucht, einen Hirsch zur Strecke zu bringen. Also brauchte ein Hund alle Attribute die im Standard vorgeschrieben sind: Gut gelegte Schultern und Oberarme um die Schläge, der auf dem Boden aufsetzenden Füsse aufzunehmen, eine Oberlinie gut gebogen über den Lenden um gut aufwärts rennen zu können und breite starke gut (nicht über-) gewinkelte Hinterhand.

Wenn der Oberarm zu kurz oder zu steil ist, entsteht eine Erschütterung in der Schultermuskulatur, ausgelöst durch den Vorderfuss, der auf dem Boden mit einem Stoss aufsetzt. Die Vorwärtsbewegung ist die Gleiche wie bei einem Hackney Pferd, der Fuss wird zu hoch erhoben und zu stark nach vorne ausgestreckt, mit merklich zu wenig Erweiterung beim Rückwärtsschwung des Schrittes. Um den Mangel an Winkelung der Vorhand auszugleichen, kann die Hinterhand überwinkelt sein, das führt zu Weichheit in Sprung- und Kniegelenk. Die Bewegung der Hinterhand ist kurz und 'unter dem Körper' und lässt die Länge und den Schwung vermissen.

Diese Kombination ergibt einen energieverschwendenden Gang. Ein so gebauter Hund hat oft eine beeindruckende Anfangsgeschwindigkeit aber er wird mehr ein Sprinter als ein Langläufer sein. Die Bewegung eines Deerhounds sollte nah am Boden sein mit langem freiem energiesparenden Gang, die Vorhand soll weit unter den Körper zurückschwingen, die Hinterhand soll stark und kraftvoll mit einem langen, treibenden Schritt und nicht zu eng sein.

Ist es heutzutage noch so wichtig, dass ein Hund gebaut ist um kilometerweise rennen zu können ?

Der unzweifelhaft auffallende Hund mit gerader Vorhand kann und wird im Showring den weniger auffallenden, mehr arbeitsmässigen Hund schlagen, aber ich würde sehr bezweifeln, dass er einen ganzen Tag in den Hügeln arbeiten könnte.

Andere Rassen haben einen Arbeitshund genommen und verändert, um ein Ausstellungsobjekt zu haben statt einem Werkzeug. Wollen wir, dass das mit dem Deerhound passiert ? Wenn wir Sprinter züchten, werden wir den Grundzweck des Deerhounds ändern. Für mich liegt der halbe Reiz der Rasse in ihrer Anmut und der zeitlosen rauhen Erscheinung. Es wäre schade, dies zu verlieren.